Stellantis testet E-Fuels, Unbedenklich für 28 Millionen Verbrenner

Feiertag?
  • Dazu hat der 14-Marke-Konzern, die Verträglichkeit überprüft. Das Ergebnis: Für 24 Motorenfamilien sind die künstlichen Kraftstoffe unbedenklich. „Das entspricht 28 Millionen auf der Straße befindlichen Fahrzeugen“, betont Stellantis.


    „Dabei handelt es sich um nahezu alle Baureihen, die seit 2014 mit der Abgasnorm Euro 6 verkauft wurden. Egal ob mit Benzin- oder Dieselmotor. Laut Stellantis seien die Fahrzeuge durch die Bank „mit den erwarteten eFuels-Zusammensetzungen kompatibel.“


    Der Automobilkonzern hat zusammen mit Aramco aber nicht nur die Verträglichkeit im Motor getestet. Auch Kraftstoffleitungen, Tanks oder Filter wurden genau unter die Lupe genommen. Zudem wurden Abgasemissionen, Startfähigkeit, Motorleistung, Zuverlässigkeit, Haltbarkeit, Ölverdünnung sowie die Kraftstoffleistung bei extremer Kälte und hohen Temperaturen überprüft.


    Na dann ist es gar nicht verwunderlich dass bei Jeep neben Hybride auch neue Verbrenner aufgelegt werden, bleibt spannend.


    Ja: Jeep Renegade 4xe Trailhawk , AHK
  • Hmmm,

    immerhin hat sich der aktuelle deutsche Verkehrsminister sehr dafür eingesetzt, dass sogar noch 2035 neue Verbrenner-PKW als "E-Fuel-only" in Europa noch zugelassen werden können. Und viele andere Länder haben mit E-Mobilität (noch) nicht im geringsten was am Hut.


    Das das mit einem reinen E-Mobilitätshersteller nicht so einfach ist, spürt VW gerade massiv:


    Geringe Nachfrage nach E-Autos: Stellenabbau im VW-Werk in Zwickau


    Die Verbrenner werden uns also noch lange erhalten bleiben, also muss es der Kraftstoff machen.

    Ja: Jeep Renegade 4Xe Upland 240PS
  • Hmmm,

    immerhin hat sich der aktuelle deutsche Verkehrsminister sehr dafür eingesetzt, dass sogar noch 2035 neue Verbrenner-PKW als "E-Fuel-only" in Europa noch zugelassen werden können.

    Das ist ja schön und gut nur ändert das nicht am schlechten Wirkungsgrad von eFuels. Bei der Herstellung von eFuels verliert man etwa 60% der aufgewendeten Energie, beim Verbrennen in Autos verliert man nochmals etwa 70%.

    Es gibt sicher Bereiche wo eFuels sinn machen, aber warum sollte man einen Verbrenner-PKW mit eFuels betreiben und dabei mindestens 5 mal so viel Strom verbrauchen als wenn man direkt mit Strom fährt?

    Um einen Liter eFuel herzustellen und an die Tankstelle zu transportieren benötigt man etwa 20kWh. Damit fährt ein Elektroauto 100km.

  • Das ist ja schön und gut nur ändert das nicht am schlechten Wirkungsgrad von eFuels. Bei der Herstellung von eFuels verliert man etwa 60% der aufgewendeten Energie, beim Verbrennen in Autos verliert man nochmals etwa 70%.

    Es gibt sicher Bereiche wo eFuels sinn machen, aber warum sollte man einen Verbrenner-PKW mit eFuels betreiben und dabei mindestens 5 mal so viel Strom verbrauchen als wenn man direkt mit Strom fährt?

    Um einen Liter eFuel herzustellen und an die Tankstelle zu transportieren benötigt man etwa 20kWh. Damit fährt ein Elektroauto 100km.

    Da hast Du sicherlich recht, der schlechte Wirkungsgrad ist nicht gerade die Empfehlung für E-Fuels. Aber man geht davon aus, dass Energie durch Nutzung von solaren Energiequellen oder auch Geothermie - mehr oder weniger - im Überfluss zur Verfügung steht.


    Die größere Herausforderung ist die Decarbonisierung und diese könnte man auch im Altbestand(!) bereits mit einer Beimischung von E-Fuels erreichen. Zusätzlich verbrennen E-Fuels wesentlich schadstoffärmer, es gibt ja nicht nur CO2.


    Prinzipiell ist das ja schon (viel weniger energieintensiv) mit E5 und E10 der Fall, dass wir fossile Brennstoffe substituieren, aber diese sind wg. der Konkurrenz zu Nahrungsmitteln ja auch nicht optimal.

    Ja: Jeep Renegade 4Xe Upland 240PS
  • Man glaubt es nicht, aber selbst in Deutschland haben wir auch mal zu viel Strom, z.B.:


    Windräder stehen oft still, obwohl viel Wind weht – Warum?
    Windräder stehen oft still. Der Grund ist absurd: Sie erzeugen zu viel Strom. Das überlastet die Netze.
    www.agrarheute.com


    Mein Freund arbeitet bei Tennet (https://www.tennet.eu/de) und bestätigt, dass wir die Abnahme von überflüssigen Strom bezahlen müssen!



    Artikel ist von 2020 und aktueller den je, denn wir haben in D in den letzten Jahren massiv (vor allem Photovoltaik) aufgebaut.


    Die Stadtwerke München haben dazu veröffentlicht:

    Im Jahr 2022 haben wir bereits 6,3 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom produziert – das entspricht rund 90 Prozent des Münchner Verbrauchs.


    https://www.swm.de/energiewende


    Zugegebenermaßen nicht unbedingt im Münchner Stadtgebiet produziert ;)


    Es ist und bleibt die Problematik, dass wir diese Energie besser speichern und verteilen müssen, aber an sich hätten wir Strom in "Hülle und Fülle".

    Ja: Jeep Renegade 4Xe Upland 240PS
  • Es ist und bleibt die Problematik, dass wir diese Energie besser speichern und verteilen müssen, aber an sich hätten wir Strom in "Hülle und Fülle"

    Das würde aber auch heissen das man die eFuel Anlagen abstellt wenn kein überflüssiger Strom vorhanden ist. Ein Grossanlage kann man aber nicht einfach mit einem Schalter abstellen....

  • Nein, abstellen würde man sicherlich nicht.


    Die Anlagen anzupassen ist kein Problem, das können die heutigen, vergleichbaren Chemiewerke sehr gut, denn die passen sich auch der aktuellen Energielage (eher den Preisen :) ) sehr dynamisch an...


    E-Fuels bieten die Möglichkeit bei überflüssigen Strom nicht die Windräder/PV-Anlagen abstellen zu müssen, sondern würden zudem noch das Energiespeicherproblem "lösen" (Natürlich nicht gänzlich). Letztlich ist Öl/Benzin auch nichts anders als ein Energiespeicher.


    E-Fuels wären dann praktisch der Energiespeicher, nach dem wir suchen. Aktuell liefern wir Strom für einen Pumpspeicher in Norwegen(?!)

    Ja: Jeep Renegade 4Xe Upland 240PS
  • Die Anlagen anzupassen ist kein Problem, das können die heutigen, vergleichbaren Chemiewerke sehr gut, denn die passen sich auch der aktuellen Energielage (eher den Preisen :) ) sehr dynamisch an...

    Im Artikel geht es um eFuels für Autos und das ist reine Utopie.

    Eine Beispielrechnung: 10%(~5 Millionen) der Fahrzeuge in Deutschland fahren mit eFuel, diese Fahrzeuge brauchen 8 Liter auf 100km und Fahren 50km pro Tag. Dann müsste man ~20 Millionen Liter eFuel am Tag produzieren um die Nachfrage zu decken.

    1 Liter eFuel soll um 18kWh (ohne Gewähr) Strom benötigen, das ergibt bei 20 Millionen Liter am Tag um die 360 Millionen kWh. Eine Jahresprduktion würde also etwa 130 Milliarden kWh benötigen. Die 130 Milliarden kWh entsprechen etwa einem viertel des Gesamtverbrauch von 519 Milliarden kWh von ganz Deutschland im jahr 2022.

    eFuels könnte man sicher als "Speicher" verwenden, aber der Stromverbrauch ist imens. Die 6.3 Milliarden kWh Ökostrom würden übrigens für 17 Tage oder für 340 Millionen Liter nach oberern Beispiel reichen. Mit 340 Millionen Liter könnte man den Erdölbedarf von Deutschland für ca. 23h decken. Mit eFuels Erdöl ersetzen könnte eine unlösbare Aufgaben sein.

  • habe mir gerade mein Strompreis für die nächsten 2 Jahre gesichert 7,5 cent

    da werde ich kaum noch Tankstellen sehen.


    denke aber dass gerade die Käufer vermehrt wieder zum Benziner greifen werden, wo doch kaum noch Elektro Kaufanreize da sind.

    Ja: Compass 1.3 4xe Limited MJ 12/21 Facelift
  • Mit eFuels Erdöl ersetzen könnte eine unlösbare Aufgaben sein.

    Komplett ersetzen höchstwahrscheinlich nicht. Aber zusammen mit anderen Energieträgern (Wasserstoff [ich weiß, auch sehr energieintensiv]), Ethanol, etc. wäre es eine Möglichkeit den Ölbedarf stark zu reduzieren.


    Und, für mich der größte Vorteil, ist die komplette Infrastruktur für die Versorgung/Lagerung bereits vorhanden.


    Zudem glaube ich, dass der Energiebedarf für die Produktion noch enorm sinken wird. Bestes Beispiel sind die Fortschritte in der Batterietechnik in den letzten Jahren. Diese extremen Sprünge in kurzer Zeit sind für mich ein Beispiel, wenn man nur den Fokus auf ein bestimmtes Thema setzt, können Möglichkeiten besser ausgeschöpft werden.

    Ja: Jeep Renegade 4Xe Upland 240PS
  • Die Frage ist, ob bis zur Marktreife der eFuels überhaupt noch jemand mit einem Rappel-Verbrenner fahren will. Nach drei Monaten BEV kann ich mir das schon nicht mehr vorstellen. BEV fahren ist einfach outstanding.

    Naja, ich denke es würde für das Fahren auch über die nächsten 15-20 Jahre mit "Rappel-Verbrenner" im Wesentlichen zwei oder drei unterschiedliche Beweggründe geben:


    1. Ein E-Auto ist eine große Anschaffung, die vielen Menschen nicht leicht fällt und die daher schon aus finanziellen Gründen grundsätzlich beim bisherigen Fahrzeug bleiben wollen/müssen. Dagegen spricht natürlich u.a. ein ggf. immens hoher Treibstoffpreis.


    2. Es wird wohl noch längere Zeit Anwendungen geben, bei denen E-Mobilität leider noch keine alltagstaugliche Alternative ist, gerade im Nutzfahrzeug-Segment. LKW sind gerade in den Startlöchern und Transporter etablieren sich langsam aber von E-Reisebussen hab ich zB noch nie etwas gelesen.


    3. Mehr oder weniger irrationale, oft auch emotional geprägte Gründe. Da mag es zB irgendwelche "Poser" geben, aber ich merke ja an mir, wie gern ich mit meinem 124er fahre. Der 6-Zylinder vermittelt in dem Auto auch mit knapp 40 Jahren noch mehr Souveränität und, naja, so viel Spaß, dass ich nur sehr ungern darauf verzichten würde. Außerdem halte ich es grundsätzlich noch immer für nachhaltig, Gegenstände so lange wie möglich zu nutzen. Am Beispiel meines Oldies denke ich, dass die wesentliche Umweltbelastung durch die Produktion im Jahr 1986 angefallen ist. Und die lief zumindest weitgehend ohne Lithium, Seltene Erden und Co ab.


    Grundsätzlich stimme ich dir aber zu: Mit meinem Compass fahre ich die meisten Kilometer rein elektrisch und nutze auch am liebsten den E-Modus, weil es super entspannt ist.

    Ja: Compass 4xe S in schwarz, MY22

    Einmal editiert, zuletzt von Hauptstadtkompass ()

  • Komplett ersetzen höchstwahrscheinlich nicht. Aber zusammen mit anderen Energieträgern (Wasserstoff [ich weiß, auch sehr energieintensiv])

    eFuels bestehen aus Wasserstoff und Kohlenstoff....

    Und, für mich der größte Vorteil, ist die komplette Infrastruktur für die Versorgung/Lagerung bereits vorhanden.

    Ja das stimmt nur hat man einen Verlust von etwa 90% wenn man eFuels in Verbrennungsmotoren von Fahrzeugen verbrennt. So kann man sich das ganze direkt sparen.

  • Da kann man jetzt auf ein Wunder hoffen, aber sinnvoll ist die Wette auf E-Fuels nicht. Und auch als Energiespeicher ist das Zeug schlicht nicht geeignet, solange wir mit deutlich weniger Verlusten Wasserstoff oder synthetisches Erdgas in unsere Erdgasnetze pumpen könnten (es wäre aber ohnehin wünschenswert, keine dieser Optionen nutzen zu müssen).

    E-Fuels werden, nach heutigem Kenntnisstand, für 99% der PKW-Fahrer, als alleiniger Kraftstoff, nicht finanzierbar sein.


    Sollte ein Großteil der LKW-Flotten elektrifiziert werden, kippen unweigerlich die Dieselsubventionen. Ob und wie das ganze dann möglicherweise auf konventionelles Benzin oder E-Fuels umgenutzt wird, bleibt abzuwarten. Da man davon ausgehen muss, dass der Bestand an Verbrennerfahrzeugen nicht schlagartig ins bodenlose fällt, wird eine gewisse Art von Subvention nicht zu vermeiden sein.

    Außerdem halte ich es grundsätzlich noch immer für nachhaltig,

    Das ist jetzt vollkommen wertfrei:


    Die Annahme gilt nur in einem sehr eng gesteckten Rahmen. Wenn das Auto als Zweit- oder Spaßwagen benutzt wird, ist es definitiv nicht nachhaltig. Ein "Schaden" ist bei sommerlichen Sonntagsausfahrten aber auch nicht wirklich existent.

  • Am Beispiel meines Oldies denke ich, dass die wesentliche Umweltbelastung durch die Produktion im Jahr 1984 angefallen ist. Und die lief zumindest weitgehend ohne Lithium, Seltene Erden und Co ab.

    Falsch, dein Mercedes von 1984 enthält genauso "seltene Erden" wie moderne Autos da hat sich nichts geändert. Ohne Kobalt, Yttrium, Cer, Neodym,... fährt kein Auto. In der Treibstoffherstellung werden auch noch weitere Metalle verwendet.

  • Falsch, dein Mercedes von 1984 enthält genauso "seltene Erden" wie moderne Autos da hat sich nichts geändert. Ohne Kobalt, Yttrium, Cer, Neodym,... fährt kein Auto. In der Treibstoffherstellung werden auch noch weitere Metalle verwendet.

    Ok, wenn das so ist, war es mir nicht bewusst, sorry. Beim Treibstoff ist mir das klar. Da sich die Elektronik in meinem Auto im Wesentlichen auf Motor-, und ABS-Steuergeräte beschränkt (es gibt natürlich noch mehr, aber wohl kein Vergleich zu unseren 4xe Jeeps) ging ich aber davon aus, dass es da eben doch große Unterschiede zwischen alten und modernen Autos gibt.

    Ja: Compass 4xe S in schwarz, MY22
  • Aber auch hier ist der Fortschritt unverkennbar:


    BMW iX3 Elektro-SUV: Test, Daten, Reichweite, Preis | ADAC
    Der Elektro-SUV BMW iX3 bekommt Bestnoten im ADAC Test
    www.adac.de


    Der dort verwendete E-Antrieb benötigt keine "Seltenen Erden", wozu Kobalt übrigens nicht gehört.

    Ja: Jeep Renegade 4Xe Upland 240PS

    Einmal editiert, zuletzt von Peter_X4e () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Wenn die Batterieentwicklung so weiterläuft wie es sich im Moment abzeichnet, also Richtung Feststoff mit Reichweiten um 1000km und sehr kurzen Ladezeiten, wird zwangsläufig die Nachfrage nach Verbrennern einbrechen. Ich meine, es würde mehr Sinn machen, statt in eFuels mehr in Wasserstoff Brennstoffzellen als Ergänzung zu entwickeln.

    Ja: Compass Trailhawk 4xe MY20

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!